Kanutour 15.-16.September

Nachdem wir schon unsere Schlafsäcke dabei haben und wir uns im Land der 1000 Seen befinden, mussten wir das traumhaft schöne Wetter ausnutzen um eine Kanutour zu machen.

Mit dabei waren: Gerald, Andreas J, Giggi, Andreas M, Kirsi (eine finnische Studentin) und Ich.
Tristan war leider krank und konnte so nicht mitkommen.

Wir starteten vollbepackt mit unseren Rädern und beluden zwei 3-Mann Kanus mit dem Gepäck.
Danach gings los mit den ersten Paddelversuchen meiner Crew...
Haben sie aber ausgezeichnet gemacht!
Gerald wagte sich an die Steuerposition des anderen Bootes und dann ging es los, quer über den Jyväsjärvi zum Äijälän Joki (Ein Kanal der die Seen Jyväsjärvi und Murtosälkä verbindet).Nach ca. 2h gemütlichem Paddeln erreichten wir die Insel mit der Sauna, die wir uns als Ziel zum Übernachten ausgesucht hatten. Das ganze ist eine öffentliche Sauna, die für jedermann zugänglich ist. Daneben ist ein Grillplatz, ein Müllplatz, ein Unterstand mit Feuerholz und ein WC. Das alles natürlich mit Hinweisschildern versehen und alles in Finnisch. Zum Glück war Kirsi dabei, die uns die wichtigsten Texte übersetzt hat.
Um uns aufzuwärmen (es war saukalt im Schatten), machten wir Feuerholz für die Sauna und zum Grillen. Bügelsäge und Axt (sofern man diese als solche bezeichnen kann) waren zur allgemeinen Verwendung vorhanden und Stämme (ziemlich nass allerdings) waren auch genug da. Also los... .Nach einer Stunde war die Holzkiste der Sauna gefüllt.

Da wir schon um 12:00 bei der Sauna angelangt sind, machten wir, nach einer Jause, noch eine Runde um die Insel und nach einem Bier auf zu einen Ausflug auf die große Nachbarinsel, auf der laut Karte ein Weg eingezeichnet ist, der zu einem kleinen See führt.Ja einen Weg hat es dann leider nicht gegeben, zumindest am Anfang haben wir ihn nicht gefunden, dafür haben wir Bekanntschaft mit den "Hirvikärpenen" (wörtlich übersetzt Elchfliege) gemacht und diese hassen gelernt. Dieses Vieh ist etwa so groß wie eine gewöhnliche Stubenfliege, sieht aber aus wie eine flachgedrückte Spinne mit vier Beinen. Es fliegt daher, landet zum Beispiel in den Haaren und wenn es ihm gefällt, lässt es die Flügel fallen und verkriecht sich in den Haaren, wo es dann auch Blut zu saugen beginnen kann. Grausig!!!! Auch die Finnen hassen dieses Ungeziefer, bis vor 10 Jahren hat es es hier gar nicht gegeben, jetzt sind die Winter anscheinend nicht mehr kalt genug und das Vieh breitet sich aus...

Auf jeden Fall haben wir nach ca. 1h einen Weg gefunden und nach einer weiteren halben Stunde den See erreicht. Malerisch schön.Und hier nochmal die teilnehmenden "Findianer". (Andi macht das Foto)
Danach gings zurück zur "Saunainsel", Grillen und Sauna einheizen...
Inzwischen waren aber auch 20 Finninnen mit einem großen "Wickingerboot" auf der Insel angelang und begannen die Sauna zu heizen. Gegen den Abend hin wurden es immer mehr Leute die mit einem Boot an der Insel anlegten und vorhatten, zu saunieren. Nachdem die 20 Finninnen wieder abzogen (das Holz war zu feucht um ein gutes Feuer zu machen) und wir die einzige große Gruppe waren und vorhatten in der Sauna zu übernachen, ließen wir alle Finnen vor uns in die Sauna.
Auf jeden Fall wurde es dann ziemlich spät bis wir an die Reihe kamen und siehe da,... Die Holzkiste war schon fast leer!
Aber dann gings los mit der ersten richtigen finnischen Saunaerfahrung!
War auf jeden Fall ein Erlebnis! Und noch etwas: Die Holzbeheizte Sauna ist viel angenehmer als die Elektrische!
Nach ca. 2h Saunieren und meheren Bädern im 15° kalten See wurde noch ein bisschen am Lagerfeuer gefeiert und dann das Nachtlager in der Sauna, der Umkleide und dem Gang aufgeschlagen.

Am nächsten Morgen gabs noch Kaffee und die restlichen Würstchen, so gegen 2 hieß es dann, ab nach Hause. Diesmal aber einen anderen Weg, eine etwas längere Route, auf der wir dann ca. 2,5h nur Gegenwind hatten. Teilweise richtig starken! Das war anstrengend. Schlussendlich sind aber alle gesund und munter wieder angekommen!
War ein toles Erlebnis!!!

Hier noch zwei Videos:

Partey

Ja Party... eingentlich nichts besonderes, da jeden Tag irgendwo eine Party stattfindet. Das auch deshalb weil in Jyväskylä (80.000 Einwohner) ca. 40.000 Studenten leben. Unser Wohnheim liegt etwas außerhalb der Stadt (4km vom Zentrum) in Roninmäki.
Das Bild zeigt die einzelnen Gebäude der Wohnsiedlung Roninmäki. Wir leben zusammen mit 60 anderen wahnsinnigen Studenten im Gebäude M. Auch die anderen Gebäude sind voller Franzosen, Chinesen, Deutschen, Finnen,Russen, usw... (um einmal die am meisten vertretenen Nationalitäten zu nennen)
Ca. 500m weiter ist die nächste Studentensiedlung. Insgesamt leben in diesem Stadtteil an die 2.500 Studenten.
Ja und darum: Party!

Samstags war die "First Floor Party" in Building M.
Das bedeutet; der Gang und die Zimmer der armen, die im 1.Stock leben voller Leute und Bier. Zum Glück sind wir im 5.Stock.

Bilder folgen noch...

8. September: Finish Culture day

Am Mittag ging es los. Busfahrt nach Survon Korpela (Auf der anderen Seite des Sees Jyväsjärvy) und ein Spaziergang zu einem 100 jahre alten finnischen Blockhaus.
Hoffentlich ist so ein großer Kachelofen im Winter nicht wirklich nötig... ich sehe kalt!
Dann startete das Programm mit einem finnischen Lied. Saukompliziert finnisch zu singen, wenn man kein finnisch kann und den Text nicht kennt. Aber ein bisschen hats dann doch geklappt.

Als nächstes erklärte man uns wie man "Pulla" bäckt und es durfte sich jeder im zopfen versuchen.Am meisten Spaß hat jedoch die finnische Tanzstunde gemacht, von der gibt es aber leider (aus welchen Gründen auch immer) keine Fotos.
Begleitet wurden wir übrigens die ganze Zeit von 2 finnischen Studentinnen (Tutorinnen unserer Uni)Jo dann gabs noch ein typisch finnisches Spielchen (hab den Namen vergessen) und zu guter Letzt die vorher gezopfte Pulla mit Kaffee und Tee...Resumee: Absolut lässig, zum Glück sind wir da hingegangen...

4.September "Schulbeginn"

Unser erster wichtiger Termin:

08:15 auf der Uni.
Natürlich hat es an diesem Tag zum ersten Mal geregnet und wir sind schon nass in der Uni erschienen. Zuerst gab es noch Gratis Kaffe und Kuchen und Smalltalk mit den Professoren, alsbald ging es aber richtig zur Sache und wir bekamen unsere Usernamen und Studentennummern. Ab in den Computerpool und ausprobieren.

Danach sind wir weitere 5h in der Uni gesessen und haben uns gefragt was wir dort eigentlich machen. Kein Mensch hatte eine Ahnung, der Stundenplan war noch nicht fertig, wir waren noch nicht zu den Vorlesungen angemeldet und es herrschte das absolute Chaos. Irgendwann wurde es uns zu viel und wir verschwanden aus dem Getümmel mit der Absicht, am nächsten Morgen zu unserer Betreuerin (Kristiina Lustig, lustiger name nicht?) zu gehen und dort vielleicht etwas Neues zu erfahren. Die einzig wichtige Information dieses produktiven Tages erhielten wir von unserem Professor, Jakko Fonselius, der uns mitteilte: "tomorrow 8:15 lesson in room DP68".

Das war der Chaos Tag. Chaotisch nicht? Na ja, ist auch schwierig zu beschreiben.

Administratives am Anfang unseres Aufenthalts

KOAS Wohnung
Wie die meisten Auslandsstudenten der "Jyvaskyla University of Applied Sciences" haben wir uns eine Wohnung in Roninmaeki besorgt. Hierbei wäre zu beachten, dass ihr eure Wohnungsschluessel von jemandem abholen lässt, falls ihr nach den KOAS Büro-Öffnungszeiten in Jyvaskyla eintrefft (ansonsten könnt ihr z.B. im Raatikellari übernachten bzw. übertrinken).
Also, sehr wichtig: das International Office kontaktieren, damit euch eine nette, hilfsbereite, blonde, langhaarige, hübsche, finnische Studentin am Bahnhof abholt und die Schlüssel mitbringt...

Nach der ersten Übernachtung soltet ihr euren Vertrag für die Wohnung unterschreiben.
Also mit dem Bus in die Stadt und bei einer anderen netten, hilfsbereiten, finnischen, blonden, langhaarigen Dame mit Zöpfen den Vertrag unterzeichnen...

Jyvaskyla University of Applied Sciences
Wenn ihr schon in der Stadt seit, könntet ihr euch auch bei eurer Betreuerin an der Schule melden...
Damit ihr euch nach diesem anstrengenden Morgen auch ordentlich stärken könnt, solltet ihr euch von eurer Betreuerin die "Blaue Karte" geben lassen. Keine Ahnung was da auf dieser Karte steht, aber nach Vorlage dieser, könnt ihr sehr preisgünstig (Euro 2,35) in der Kantine eine ausgiebige Mahlzeit geniessen.
Alle weiteren Papiere könnt ihr dann irgendwann mit eurer Betreuerin ausarbeiten...

Postamt
Beim Postamt müsst ihr euch (entgegen einiger anderer Aussagen) nicht melden, Briefe gelangen (unserer Erfahrung nach) auch ohne Registrierung in eure Wohnung...

Polizei
Eigentlich sollte man sich bei der Polizei melden wenn man mehr als drei Monate in Finnland bleibt (laut mancher Studenten). Dies hat aber absolut keine Priorität und wenn ihr unbedingt wollt, könnt ihr dies irgendwann im Verlauf des Semesters machen...
Wir werden auf jeden Fall austesten ob es wirklich nötig ist.

Ermässigungen Bus und Bahn
Für den Bus gibt es keine Ermäßigungen für Studenten.
Für die Bahn gibt es einen 50% Ausweis. Online Formular von eurer Betreuerin ausdrucken, stempeln und unterschreiben lassen, zum Bahnhof gehen, Wartenummer ziehen (dies ist in Finnland immer wichtig), am Schalter das Formular, ein Passfoto und 6 Euro rüberschieben, warten und schliesslich den Ausweis mitnehmen...

Gebrauchte Fahrräder
Bei der Touristeninformation nach den einschlägigen Händlern erkundigen, zum Händler gehen, Fahrrad aussuchen, probefahren, Preis runterhandeln, nochmals probefahren, ein zweites Fahrradschloss herausschinden, nochmals Preis herunterhandeln und das Fahrrad mitnehmen...
Ach ja, eure Fahrrder brauchen keine Lichter, die Polizei nimmt das nicht so genau und die Strassen sind überall beleuchtet...

1.Woche (Relaxation Week)

Eine "anstrengende" Woche

Nachdem wir wie von der Uni gewünscht vor dem 25.August angereist sind um an der "Orientation Week" teilnehmen zu können, wurden wir im International Office mit den Worten "don't hurry, take it easy, we will do this all on monday 4.september." begrüßt. Juhuu! Ein Monat Miete umsonst bezahlt und meine Freundin "wundert" sich warum ich so früh abgereist bin.

Daraufhin starteten wir unser eingenes "Orientation Program". Wichtige Punkte waren:

  • Der 3 gehminuten entfernte Badesee, der natürlich ab jetzt jeden Tag benutzt wurde.
  • Der 100m entfernte Beachvolleyballplatz
  • Die Innenstadt von Jyväskylä
  • Der Fahrradhändler aus dem Sudan, der uns, zu Spitzenpreisen von 70EUR, Renner mit bis zu 7 Gängen verkauft hat
  • Das Nachtleben von Jyväskylä
  • Die Grillplätze um das Studentenheim
  • Das Einrichten der überlebensnotwendigen Internetverbindung

  • uvm....
Ganz nebenbei wurde auch noch die Wohnung von einer dicken Dreckschicht befreit. Die Bilder davon, sind jedoch nicht dazu geeignet, hier veröffentlicht zu werden.

Anreise am 23.August

Es ist endlich soweit!
05:00 aufstehen und ab ins Auto nach München. Dort ins Flugzeug und in 2,5h nach Helsinki.
Vom Flughafen Helsinki dann mit dem Bus in ca. 35min zum Bahnhof.
Und dann der erste Einsatz unseres extra frisch besorgten Internationalen Studentenausweises: Auf unsere Frage nach einem günstigen Ticket für Studenten und dem stolzen vorweisen unseres Ausweises kam die Antwort des finnischen Schaltermenschen: "Only finish studentcard!!!!" und auf unsere Reklamation hin: "only finish card...... !NOW!!!" Na ja. Gruppenticket zu dritt und ab in den Pendolino nach Jyväskylä.In Jyväskylä wurden wir von unserer Tutorin (Suvi) abgeholt und per Bus zum Wohnheim gefahren. (Roninmäki, Roninmäentie 6 M 20)

Wir sind jetzt also stolze Nutzer einer 3er WG mit Bad und Küche.